ACHTUNG! Die folgend beschriebenen Hinweise nur durchführen wenn man sich mit Elektrizität auskennt und für Reparaturen qualifiziert ist. Beim Hantieren mit Strom besteht Lebensgefahr. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung bei Unfällen und ist selbst nicht qualifiziert!
1. Gehäuse auf Beschädigung prüfen: Sichtprüfung
2. Kabel auf Beschädigung prüfen: Sichtprüfung
3. Widerstand der Heizelemente prüfen:(Stromlos) Mit dem Multimeter am Kabel den Widerstand messen und dabei den Toaster betätigen.
4. Leistung in Watt berechnen: (Stromlos) 230V/xOhm = yA, yA*230V=zWatt vergleichen mit Herstellerangabe
5. Sichtprüfung der Heizdrähte vor nehmen: (Stromlos) Mit Handspiegel und Taschenlampe.
6. Schutzleiter prüfen:(Stromlos) Mit dem Multimeter vom Stecker (Schutzleiter) aus auf Gehäuse den Widerstand messen. Danach Toaster betätigen und von der Phase und vom Nullleiter auf das Gehäuse messen (Fehlstrom).
7. Gerät ausprobieren: (mit FI-Steckdose) Falls bisher keine Mängel gefunden wurden Gerät in Betrieb nehmen und beobachten. Zeit bis zum Auslösen bei kleinster Stufe messen. Danach Auswurffunktion überprüfen.
8. Gerät öffnen: (Stromlos) Falls das Gerät nicht funktioniert und der Fehler noch nicht klar ist, Gerät öffnen. Zuerst Hebel abmontieren und dann Gehäuse abbauen. Sichtprüfung durchführen.
9. Messungen vornehmen: (Stromlos) Hauptkontakte auf Durchgang prüfen. Den Verlauf der Stromführung durch die Heizung vom Hauptkontakt bis zum Hauptkontakt verfolgen und nach einer Unterbrechung suchen.
10. Magnet untersuchen: (Stromlos) Auf Verschmutzung prüfen.
11. Mechanik (Stromlos) Mechanik durch drücken des Hebel auf Gangbarkeit prüfen.
12. Elektronik/Platine (Stromlos) Sichtprüfung. Kapazität der Kondensatoren prüfen. Sicherung prüfen. Nach kalten Lötstellen suchen.
Um das Gehäuse zu öffnen benötigt man bei modernen Toastern in der Regel spezielle Bits (Schraubendreher). Ein Sortiment gibt es mittlerweile in jedem Baumarkt. Auf dem Bild ein paar der Bits die nicht in jedem Bitsatz vorkommen, aber im Internet einfach zu beziehen sind. Auch in Repair Cafes stehen sie oft zur Verfügung. Die Gehäuse sind von unten verschraubt. Die Bleche müssen nicht aufgebogen werden! Jetzt kann man vorsichtig das Gehäuse anheben. Dabei auf Verkabelung achten. Unter Umständen ist der Schutzleiter (gelb/grün) am Gehäuse angesteckt. Beim Zusammenbau unbedingt wieder einstecken/anschrauben!. Bevor das Gehäuse komplett entfernt werden kann muss der Knauf vom Betätigungshebel abgezogen werden.
Der Knauf vom Betätigungshebel kann auf verschiedene Art und Weise montiert sein. Am besten man untersucht den Hebel genau, auch von unten, ob eine Schraube oder Clips etc. zu erkennen ist. Man muss dazu vielleicht auch etwas den Hebel aus dem Gehäuse raus biegen um die Befestigung des Knaufs zu erkennen. Das funktioniert besser wenn das Gehäuse schon gelöst und somit beweglich ist. Wenn nichts zu erkennen ist kann man kräftig daran ziehen oder mit Zange und Schraubenzieher arbeiten wie hier zu sehen:
Wenn der Drehknopf außerhalb des Gehäuses befestigt ist und das Loch im Gehäuse kleiner ist als der Drehknopf kann der Drehknopf abgezogen werden. Unter Umständen parallel von zwei Seiten mit breiten Schraubenziehern hebeln. Falls der Drehknopf Rastgeräusche macht ist hinter dem Drehknopf eine Feder und ein Stift verbaut. Vorsicht beim Abziehen das die kleinen Teile nicht verloren gehen. Manche Drehknöpfe sind noch mit einer Schraube gesichert. Falls der Drehknopf kleiner ist als das Loch im Gehäuse muss der Drehknopf nicht abgezogen werden.
Ein Typischer Fehler besteht darin, dass trotz intakter Heizdrähte sich diese nicht erwärmen und auch kein Funktionslicht aufleuchtet. Das kann an oxidierten oder verschmutzen Kontakten liegen. Sie könnten auch etwas verbogen sein. Die beiden Hauptkontakte werden durch den Hebel aneinandergedrückt und sind mit den beiden Adern (braun und blau) des Anschlußkabels verbunden. Ohne Gehäuse kann stromlos der Hebel betätigt und überprüft werden ob sich die Kontakte berühren. Falls sich die Kontakte berühren noch untersuchen ob die Kontakte auch "blank" sind. Mit einem sehr feinen Schleifpapier können die Kontakte gereinigt werden. Zu Empfehlen ist auch eine Widerstandsprüfung von Heizung auf L und von Heizung auf N. Der Widerstand sollte von Kontakt zu Kontakt nicht mehr als 1 Ohm betragen.
Der verbaute Elektromagnet hält den Hebel unten und schließt somit die Kontakte. Falls der Toaster sich also erwärmt, die Heiz-LED leuchtet (falls vorhanden) aber der Hebel nicht unten bleibt, könnte der Magnet verschmutzt sein. Der Magnet ist nicht besonders stark. Bereits eine kleine Verschmutzung reicht aus um die Haltekraft zu klein werden zu lassen. Eine Verschmutzung tritt oft auf wenn der Toaster gedreht wurde und die Brotbrösel im Toaster durcheinander fallen. ACHTUNG! Schon eine kleine Verfärbung der Magnetoberfläche kann zuviel sein.
Die Reinigung des Magnets ist unter Umständen sogar von Außen möglich, also ohne das Gehäuse zu entfernen. Mir wurde auch schon berichtet, das ein kräftiger Schlag auf das Gehäuse etwaige Krümel auf dem Magneten beseitigt hat.
Wenn eine Heiz-LED vorhanden ist, diese aber bei Betätigung des Hebels nicht leuchtet deutet das eher auf ein Problem auf der Platine hin.
Bei den modernen Toastern gibt es hauptsächlich zwei verschiedene Steuerungen die durch unterschiedliche Steuerchips geregelt werden. Die erste mit den Funktionen "Auftauen", "Warmhalten" und "Abbruch" und den entsprechenden LEDs (8 beiniger Chip). Die zweite nur mit "Abbruch" (4 beiniger Chip). Die hierfür typischen Schaltkreise findet man auf diesen Datenblättern: 8 beinig, 4 beinig.
Wichtige Bauteile auf der Platine sind die Kondensatoren. Diese sind temperaturempfindlich und können altern. Ein Defekt ist von Außen nicht immer zu erkennen. Ein defekter Kondensator kann die Dauer des Toastvorgangs beeinflussen oder der Elektromagnet wird nicht gehalten. Ein Austausch ist mit etwas Löterfahrung unproblematisch.
Bei sehr alten Toaster kann die Zeitsteuerung auch ohne Chip realisiert worden sein. Bei der heutigen Produktvielfalt gibt es aber auch kompliziertere Steuerungen mit Display etc. Dann kann es schon etwas schwieriger werden.
Das Prinzip der Spannungsteilung wird bei den meisten modernen Toastern verwendet um die Steuerung mit einer niedrigeren Spannung als der Netzspannung zu versorgen. Wenn man das obige Schaltbild betrachtet steht die Summe der Widerstände R1, R2, R3, R4 und R5 zu dem Widerstand R5 wie 230 V Netzstpannun zu der Versorgungsspannung der Steuerung.
230 V AC/ Summe(R1,R2,R3,R4,R5) * R5 = Vorsorgungsspannung AC.
Diese Wechselspannung AC wird durch die Diode D1 in Verbindung mit dem Kondensator C1 in die halbe Gleichspannung DC gewandelt. Die Zenderdiode Z1 erzeugt stabile 3,9 V DC zur Versorgung des U1.
Ob U1 mit der richtigen Spannung versorgt wird kann man direkt an U1 zwichen VCC und GND die Spannung messen.
Die Glimmerplatte auf der die Heizdrähte aufgewickelt sind, besteht aus einem sehr zerbrechlichen Material. Wenn die Glimmerplatte gebrochen ist kann der Heizdraht mit dem metallischen Gestänge bzw. Toasterträger in Berührung kommen. Das führt zu einem Kurzschluß. Auch eine gebrochene Glimmerplatte kann repariert werden. Wir haben aus einem Spendertoaster die Glimmerplatte ausgebaut und ein Stück davon zur Stabilisierung einer gebrochenen Glimmerplatte verwendet. Die Verbindung wurde durch Ösen mittels einer Ösenzange hergestellt.
Zur Heizdrahtreparatur gehts hier lang.